Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen

Das Deutsche Schutzwall-Ehrenzeichen

Gestiftet am  2. August 1939 durch den Führer und Reichskanzler mit Verordnung
zum sichtbaren Ausdruck meines Dankes und meiner Anerkennung für Verdienste um die Anlage und Errichtung des Deutschen Schutzwalls

 

Die Verleihungsbestimmung :¹²

Das Schutzwall-Ehrenzeichen konnte an Personen verliehen werden, die vom 15. Juni 1938 bis zum 31. März 1939 am Ausbau oder zur Verteidigung der Befestigungsanlagen im Westen des Deutschen Reiches eingesetzt waren. Vorraussetzungen dafür waren mindestens 10 Wochen Arbeit oder mindestens 3 Wochen Sicherungswachen.

Die Verleihungen wurden in der ersten Phase mit dem 31. Januar 1941 eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 622.064* Medaillen verliehen worden. Eine Verlängerung von zwei Monaten bis zum 1. März 1941 wurde genehmigt.

Mit dem „Führer-Erlaß“ vom 10. Oktober 1944 wurde „in Anerkennung der Verdienste um die Errichtung der Grenzbefestigungen im Höhepunkt des Lebenskampfes des Deutschen Volkes“ die Verleihung des Ehrenzeichens wieder aufgenommen und der Einsatz wurde vom 6. Juni 1944 (DDay) angerechnet.
Nach der Durchführungsverordnung konnte das Ehrenzeichen jedem! Deutschen verliehen werden und wer dieses schon besaß, sollte zusätzlich eine Spange erhalten. Nach dem Rundschreiben 323/44 des Leiters der Parteikanzlei vom 10. Oktober 1944 sollten vorerst nur Band und Verleihungsurkunde an die Beliehenen ausgehändigt werden. Verleihungen an Ausländer sollten nicht stattfinden, jedoch konnten auch an ausländische Freiwillige der Wehrmacht und der Waffen-SS beliehen werden.

Die erste Verleihung bekam Generalinspektor Dr. Todt, der das Ehrenzeichen am 23. November 1939 von Hitler persönlich erhielt.
Außer ihm erhielten es an diesem Tage auch

  • Generaloberst von Witzleben,
  • General der Flieger Kitzinger,
  • Inspekteur der Festungen Generalleutnant  Jacob,
  • Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl,
  • Reichsorganisationsleiter Dr. Ley

Am 13. Dezember 1939 bekam der Reichsleiter, Korpsführer des NSKK, Hühnlein für die LKW.-Staffeln der Organisation Todt das Ehrenzeichen verliehen.
Am 24. Dezember 1939 verlieh bzw. verteilte Todt dann die Medaillen erstmalig im Rahmen eines Großappells an Westwallarbeiter in Pirmasens.

 

Trageverordnung :²

Am schmalen Band an der linken Brust bzw. an der Ordensschnalle.

 

Verleihungszahlen :³*

Bis zum 31. Januar 1941 waren es 622.064 Medaillen. Danach sind leider keine Zahlen bekannt.

Wissenswertes :²

Bezüglich der im Text erwähnten Spange zum Deutschen Schutzwall-Ehrenzeichen ist es nicht belegt, dass diese tatsächlich verliehen wurde, geschweige den in Produktion kam.
Oberstfeldmeister Pauli von der Adjutantur des Reichsarbeitsführers teilte am 2. Dezember 1957 Herrn Klietmann mit, dass Ende 1944 die Spange an den Reichsarbeitsdienstführers und einige seiner Mitarbeiter verliehen worden wäre. Die Spange sei der Spange „Prager Burg“ ähnlich gewesen, diese bräunlich getönt und hätte die Jahreszahl 1944 gezeigt.

Bekannte Hersteller :

  • Alois Klammer, Innsbruck
  • August Menze und Sohn, Wien
  • Carl Poellath, Schrobenhausen
  • Carl Wild, Hamburg
  • Deschler und Sohn, München
  • E. Ferdinand Wiedmann, Frankfurt/Main
  • E. Gösel, Wien
  • Eugen Schmidhäussler, Pforzheim
  • Ferdinand Hofstätter, Bonn
  • Förster und Barth, Pforzheim
  • Friedrich Orth, Wien
  • Hermann Wernstein, Jena
  • Hymmen & Co., Lüdenscheid
  • Josef Rössler & Sohn, Gablonz
  • Julius Maurer, Oberstein an der Nahe
  • Karl Hensler, Pforzheim
  • Karl Pichl, Innsbruck
  • Katz und Deyhle, Pforzheim
  • Klein und Quenzer, Idar-Oberstein
  • L. Christian Lauer, Nürnberg/Berlin
  • Metallwarenfabrik Anton Markovskys Sohn,Gablonz an der Neiße
  • Moritz Hausch, Pforzheim
  • Peter Wilhelm Heb, Lüdenscheid
  • Steinhauer und Lück, Lüdenscheid
  • Sohni, Heubach und Co., Oberstein an der Nahe
  • Werner Redo, Saarlautern
  • Wilhelm Deumer, Lüdenscheid
  • Wilhelm Hobacher, Wien

Weitere interessante Artikel :

Phalerika.de – Schutzwall Ehrenzeichen, Teil 1 – Der Entwurf

Phalerika.de – Schutzwall Ehrenzeichen Teil 2 – Die Hersteller

Phalerika.de – Schutzwall Ehrenzeichen Teil 3 – Urkunden

Phalerika.de – Schutzwall Ehrenzeichen Teil 4 – Die Verleihungsbestimmungen

Phalerika.de – Schutzwall Ehrenzeichen Teil 5 – Zellstoffbeutel und Bänder

Quellen :

  • Dr. Heinrich Doehle : Die Auszeichnungen des grossdeutschen Reichs. Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen , Verlag K.D. Patzwall – Norderstedt 2000, (ISBN 3-931533-43-3¹

  • Kurt-Gerhard Klietmann : Deutsche Auszeichnungen 2. Band, Verlag „Die Ordens-Sammlung“ Berlin ²

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