Das Ehrenkreuz des Weltkriegs 1914/1918

Gestiftet am 13. Juli 1934 zur Erinnerung an die unvergänglichen Leistungen des deutschen Volkes im Weltkrieg 1914/1918
stiftete der Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg ein Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebende.
Die Verleihungsbestimmung :¹²
Folgende Personengruppen waren zur Verleihung berechtigt:
- für Frontkämpfer,
- für andere Kriegsteilnehmer,
- für Witwen und Eltern von Gefallenen, oder an den Folgen von Verwundung/Gefangenschaft gestorbener und verschollener Kriegsteilnehmer.
Als Kriegsteilnehmer gilt laut Stiftungsverordnung jeder Reichsdeutsche, der auf Seite der Deutschen oder der Verbündeten Kriegsdienste geleistet hat. Als Frontkämpfer wurde jeder reichsdeutsche Kriegsteilnehmer angesehen, der bei der kämpfenden Truppe an einer Schlacht, einem Gefecht, einem Stellungskampf oder an einer Belagerung beteiligt war.
Um dieses Ehrenkreuz zu erhalten, mussten Anträge auf Verleihung eingereicht werden, die auf eine Frist ausgesetzt waren.
Ab dem 30. Juni 1942 konnte das Ehrenkreuz auch an „Wehrmachtsangehörige aus den während des Krieges neu angegliederten Gebieten, die den Weltkrieg auf deutscher oder österreichischer Seite mitgemacht hatten.“ verliehen werden.
Ab dem 12. März 1943 ging dies auch für“an Weltkriegsangehörige aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, die den Weltkrieg auf deutscher oder österreichischer Seite mitgemacht haben„.
Am 7. September 1944 ordnete Adolf Hitler die Verleihung des Ehrenkreuzes auch „an Wehrmachtsangehöhrige der deutschen Volksgruppen im Südosten, die den Weltkrieg auf deutscher oder österreichischer Seite mitgemacht haben“ an.,
Trageverordnung :¹²
An der linken Brust bzw. an der großen (kleinen) Ordensschnalle.
Verleihungszahlen :¹²
Der Unterstaatssekretär in der Präsidialkanzler des Führers und Reichskanzlers, Dr. Heinrich Doehle gibt im Buch „Die Auszeichnungen des Grossdeutschen Reichs“ folgende Verleihungszahlen an;
Für Frontkämpfer 6.202.883 Kreuze
Für Kriegsteilnehmer 1.120.449 Kreuze
für Witwen 345.132 Kreuze
für Eltern 372.950 Kreuze (Wobei diese Angabe laut Klietmann falsch ist und einen Druckfehler beinhaltet. 373.950 wird als Korrektur angegeben.)
Insgesamt waren es somit 8.042.414 Kreuze.
Material :¹
Ursprünglich war Bronze vorgesehen, jedoch wurde von Reichsminister Hess auf der Sitzung des Reichsministeriums des Innern am 15. Mai 1934 Bedenken gegen Bronze geäussert, da die Beschaffung dieses Materials schwierig sei. Stattdessen schlug er Kupfer oder Stahl vor. Der Reichsminister des Innern befürwortete Stahl, womit sich das Reichskabinett einverstanden erklärte.
Deswegen sind die meisten Ehrenkreuze fast ausschliesslich Eisen bzw. Stahl. Diese bekamen durch eine chemische Behandlung einen Bronzeton, während die Kreuze für Witwen und Eltern geschwärzt wurden.
Es existieren aber auch Kreuze aus Bronze (Tombak/Buntmetall) vor.
Bekannte Hersteller :
- Adolf Baumeister, Lüdenscheid
- Adolf Schwerdt, Stuttgart
- Albrecht Dittrich oHG, Leipzig
- Assmann und Söhne, Lüdenscheid
- Bernhard Haarmann, Lüdenscheid
- Berg und Nolte, Lüdenscheid
- Biedermann und Co., Oberkassel
- C.E. Juncker, Berlin
- Carl Poellath, Schrobenhausen
- Carl Theodor Dicke, Lüdenscheid
- Carl Wild, Hamburg
- Christian Lauer, Nürnberg
- Deschler und Sohn, München
- Dr. Franke & Co. KG, Lüdenscheid
- Dransfeld & Co., Menden
- Ebberg & Co., Lüdenscheid
- Ernst Schneider, Lüdenscheid
- Ferdinand Hofstätter, Bonn
- Friedrich Linden, Lüdenscheid
- Friedrich Sedlatzek, Berlin
- Funcke und Brüninghaus, Lüdenscheid
- Gebrüder Dombach, Lüdenscheid
- Gustav Danner, Mühlhausen
- Gebrüder Godet & Co., Berlin
- Gebrüder Gloerfeld, Lüdenscheid
- Gebrüder Wegerhoff, Lüdenscheid
- G.H. Osang, Dresden
- Glaser & Sohn, Dresden
- H.A. Erbe AG, Schmalkalden
- Heinrich Kissing, Menden
- Hermann Wernstein, Jena-Löbstedt
- Hymmen und Co., Lüdenscheid
- Imme und Sohn, Berlin
- Josef Kopphold, München
- J. Reimann, Berlin
- Kallenbeich, Meyer & Franke, Luckenwalde
- Karl Wurster, Markneukirchen
- Mayer Wilhelm, Stuttgart
- Nölle & Hück, Lüdenscheid
- Ochs & Bonn, Hanau
- Overhoff und Cie., Lüdenscheid
- Paul Küst, Berlin
- Paul Meybauer, Berlin
- Paulmann & Crone, Lüdenscheid
- Paul Schulze & Co., Lübeck
- Richard Sieper & Söhne, Lüdenscheid
- Schauerte und Höhfeld, Lüdenscheid
- Steinhauer und Lück, Lüdenscheid
- Tweer & Turck, Lüdenscheid
- Walter Demmer, Lüdenscheid
- Wächtler und Lange, Mittweida
- Werner Redo, Saarlouis
- Wilhelm Deumer, Lüdenscheid
- Wilhelm Kolwitz, Bergedorf
- Wilhelm Schröder & Co., Lüdenscheid
- Wilhelm Schwahn, Hanau
- und „wahrscheinlich“ noch viele mehr…
Weitere interessante Artikel im Netz :
https://www.phalerika.de/das-frontkaempfer-ehrenkreuz
Quellen :
-
Kurt-Gerhard Klietmann : Deutsche Auszeichnungen 2. Band, Verlag „Die Ordens-Sammlung“ Berlin¹
-
Dr. Heinrich Doehle : Die Auszeichnungen des grossdeutschen Reichs. Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen , Verlag K.D. Patzwall – Norderstedt 2000, (ISBN 3-931533-43-3) ²
